6 Thesen zur Architektur

6 Thesen zur Architektur

Unsere Thesen zur Architektur sollen einen Eindruck davon vermitteln, wie wir auf unseren Beruf blicken und mit welcher Einstellung wir unsere Profession betreiben. Im Optimalfall möchten wir dem potentiell Interessierten damit ein Gefühl dafür geben, ob sich im Falle einer Zusammenarbeit ein gutes gemeinsames Resonanzfeld entwickeln kann. Für einen erfolgreichen Bauprozess ist das aus unserer Erfahrung sehr wichtig. Los gehts …

These 1 - Architektur für Menschen

Zentraler Mittelpunkt und Maßstab einer guten Architektur muss immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen sein. Alle Menschen haben in diesem Zusammenhang essentielle Grundbedürfnisse, z.B. nach frischer und sauberer Luft und Sonnenlicht. Jede gute Planung folgt diesen Bedürfnissen – seit Jahrtausenden.

These 2 - Architektur wirkt sich bestimmend auf unsere Lebensqualität aus

Nicht nur bewusst wird unser Wohlbefinden durch Architektur beeinflusst. Die Wirkung unseres gebauten Lebensumfeldes auf unsere Gesundheit und unseren Geisteszustand kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nur in einem gesunden Umfeld können gesunde Menschen leben. Nur in einem harmonischen und schönen Umfeld kann nachhaltige innere Zufriedenheit entstehen.

In diesem Sinne möchten wir, dass von uns gebaute Häuser eine Bereicherung für die Bewohner sind. Besonders am Herzen liegt uns neben gestalterischen Aspekten hier das Arbeiten mit gesunden, nachhaltigen und natürlichen Materialien. Auch hinsichtlich verwendeter Oberflächenbehandlungen, Farben und Lacke möchten wir hier sensibilisieren.

These 3 - Nachhaltige Architektur ist auf Dauerhaftigkeit ausgelegt

Im Kontext des Bauens bedeutet Nachhaltigkeit für uns, Gebäude zu erstellen, die sich über lange Jahre im Gebrauch bewähren und die in „Würde“ altern können, so dass der Wert des Gebäudes über Jahrzehnte bestehen bleibt, im besseren Falle sogar steigt. Nur ein dauerhaftes Gebäude ist in diesem Sinne wirklich wirtschaftlich und auf lange Sicht preis – wert.

Wir bemühen uns daher, Gebäude zu konstruieren, die sich durch Solidität in der Planung und Ausführung sowie durch sorgfältig geplante, handwerklich hochwertige Details auszeichnen. Baustellennähe schätzen wir in diesem Zusammenhang sehr.

Weiterhin legen wir Wert auf eine zeitlos klassische Gestaltung, die essentiell für die Werthaltigkeit eines Gebäudes ist. Diese ist gekennzeichnet durch eine sorgfältige Auswahl und Abstimmung der Proportionen, ebenso wie durch die Verwendung von gestalterischen Ordnungsprinzipien, die sich in der Architektur- und Handwerksgeschichte über lange Zeiträume durchgesetzt haben.

Natürliche Materialien können Patina ansetzen und gewinnen daher oftmals mit den Jahren an Reiz. Die Alterungsfähigkeit eines Gebäudes wird dadurch gravierend im positiven Sinne beeinflusst. Eine fachgerecht ausgeführte Backstein- oder Natursteinfassade kann im Optimalfall Jahrhunderte überdauern und ist daher aus unserer Sicht im besten Sinne nachhaltig.

Betrachtet man das große Ganze, so tragen auf Dauerhaftigkeit ausgelegte Gebäude in Zeiten knapper werdender Recourcen und übergroßer Müllproduktion dazu bei, die Zyklen des Verbrauchs zu entschleunigen und reduzieren damit auch die Belastung der Natur. Viele natürliche Baustoffe wachsen nach und haben im Vergleich zu industriell hergestellten meistens einen akzeptablen Primärenergieaufwand.

These 4 - Sinnvolle Schwerpunktsetzung führt zu Erschwinglichkeit

Ein großer Vorteil der individuellen Planung ist die Möglichkeit, Schwerpunkte hinsichtlich der zu erstellenden Architektur bewusst und reflektiert selber setzen und – bis zu einem gewissen Grade – im Bauprozess nachjustieren zu können. Im Rahmen einer gesamten Bauaufgabe gibt es hier eine Vielzahl von Stellschrauben. Funktioniert die Kommunikation zwischen Bauherrn und Architekt, so kann hier im Austausch – bezogen auf die Anforderungskriterien – das optimale Ergebnis erzielt werden.

Dabei ist es oftmals sinnvoll, von gestalterischen Extravaganzen, die unter Umständen unnötig aufwändig in der Realisierung sind, Abstand zu nehmen und eher auf eine harmonische, statisch schlüssige Planung mit wertiger Bauausführung zu setzen.

These 5 - Das Rad lässt sich nicht ein 2. Mal erfinden

Das Bauen wird durch die großen Anforderungen aus stetig erweiterten Bau- und Dinnormen immer komplexer. Dennoch lassen sich konstruktive Fragen häufig auf einfache und bewährte Grundregeln herunterbrechen. Für uns ist die Baugeschichte daher ein Ideen- und Wissensfundus. In der Baugeschichte lässt sich sehr genau beobachten, wie sich einzelne Konstruktionsformen über die Zeit bewähren. Mit Bezug auf solchermaßen bewährte Konstruktionsformen kann die gewüschte Alterungsfähigkeit auch bei Neubauten erreicht werden. Ein Gebäude kann dennoch eine zeitgemäße oder moderne Architektursprache sprechen.

„…Auf der anderen Seite bleibt die Erkenntnis, dass gerade bei „modernen“ Gebäuden, die sich bewusst jedweder „Verankerung“ in der Baugeschichte entziehen, über rein formalistische oder optische Gesichtspunkte hinaus weitere elementare Aspekte einer Architektur / eines Architekturmotives oftmals nicht weiter durchdacht werden. Über die Dauer der Nutzung wird das höchstwahrscheinlich spätestens mittelfristig spür- und sichtbar.“

Aus Baukultur Münster „Kennt Architektur Regeln – grundsätzliche Gedanken zum Bauen“

These 6 - Das Haus als Bestandteil des (städtischen) Kontextes

Nach unserer Auffassung sollte sich jedes städtische Haus entsprechend seiner Funktion in das gebaute Umfeld einordnen. Ziel unserer Arbeit ist es daher, im städtischen Kontext ein Ensemble zu stärken oder neu zu bilden, aber dennoch im Rahmen einer Gesamtharmonie mit dem zu planenden Gebäude eine hochwertige individuelle Einzellösung zu kreieren.

Wir möchten keine architektonischen Extravaganzen kreieren, sondern hochwertige, funktionale und schöne Bauwerke schaffen, die mit dem Kontext harmonieren. Die ortstypische Gebäudegliederung, -Höhe und -Dachform sowie das ortsprägende Material sind uns also bei der Entwicklung eines Entwurfes zunächst näher als ortsfremde Gebäudemerkmale.

Wir bemühen uns, unseren Formenkanon nicht auf eine dogmatische Motivauswahl zu reduzieren. So schätzen wir z.B. das klassische Steildach als geschichtsträchtiges, vielerorts stadtprägendes Element mit hoher Sinnhaftigkeit im Sinne der Wasserführung.

„… Bis ins 20. Jahrhundert war das Steildach aus rein praktischen Erwägungen – geringere Einsturzgefahr, bessere Abführung anfallenden Regens und erhebliche statische Vorteile – zumindest konstruktiv – ohne ernsthafte Konkurrenz.“

Aus Baukultur Münster „Das Steildach – antiquierte Tradition oder historisch begründetes Architekturmotiv“

6 Thesen zur Architektur

6 Thesen zur Architektur

Unsere Thesen zur Architektur sollen einen Eindruck davon vermitteln, wie wir auf unseren Beruf blicken und mit welcher Einstellung wir unsere Profession betreiben. Im Optimalfall möchten wir dem potentiell Interessierten damit ein Gefühl dafür geben, ob sich im Falle einer Zusammenarbeit ein gutes gemeinsames Resonanzfeld entwickeln kann. Für einen erfolgreichen Bauprozess ist das aus unserer Erfahrung sehr wichtig. Los gehts …

These 1 – Architektur für Menschen
Zentraler Mittelpunkt und Maßstab einer guten Architektur muss immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen sein. Alle Menschen haben in diesem Zusammenhang essentielle Grundbedürfnisse, z.B. nach guter (frischer) Luft und Sonnenlicht. Jede gute Planung folgt diesen Bedürfnissen – seit Jahrtausenden.

These 2 – Architektur wirkt sich bestimmend auf unsere Lebensqualität aus
Nicht nur bewusst wird unser Wohlbefinden durch Architektur beeinflusst. Die Wirkung unseres gebauten Lebensumfeldes auf unsere Gesundheit und unseren Geisteszustand kann gar nicht groß genug eingeschätzt werden. Nur in einem gesunden Umfeld können gesunde Menschen leben. Nur in einem harmonischen und schönen Umfeld kann nachhaltige innere Zufriedenheit entstehen.

In diesem Sinne möchten wir, dass von uns gebaute Häuser eine Bereicherung für die Bewohner sind. Besonders am Herzen liegt uns neben gestalterischen Aspekten hier das Arbeiten mit gesunden, nachhaltigen und natürlichen Materialien. Auch hinsichtlich verwendeter Oberflächenbehandlungen, Farben und Lacke möchten wir hier sensibilisieren.

These 3 – Nachhaltige Architektur ist auf Dauerhaftigkeit ausgelegt
Im Kontext des Bauens bedeutet Nachhaltigkeit für uns, Gebäude zu erstellen, die sich über lange Jahre im Gebrauch bewähren und die in „Würde“ altern können, so dass der Wert des Gebäudes über Jahrzehnte bestehen bleibt, im besseren Falle sogar steigt. Nur ein dauerhaftes Gebäude ist in diesem Sinne wirklich wirtschaftlich und auf lange Sicht preis – wert.

Wir bemühen uns daher, Gebäude zu konstruieren, die sich durch Solidität in der Planung und Ausführung sowie durch sorgfältig geplante, handwerklich hochwertige Details auszeichnen. Baustellennähe schätzen wir in diesem Zusammenhang sehr.

Weiterhin legen wir Wert auf eine zeitlos klassische Gestaltung, die essentiell für die Werthaltigkeit eines Gebäudes ist. Diese ist gekennzeichnet durch eine sorgfältige Auswahl und Abstimmung der Proportionen, ebenso wie durch die Verwendung von gestalterischen Ordnungsprinzipien, die sich in der Architektur- und Handwerksgeschichte über lange Zeiträume durchgesetzt haben.

Natürliche Materialien können Patina ansetzen und gewinnen daher oftmals mit den Jahren an Reiz. Die Alterungsfähigkeit eines Gebäudes wird dadurch gravierend im positiven Sinne beeinflusst. Eine fachgerecht ausgeführte Backstein- oder Natursteinfassade kann im Optimalfall Jahrhunderte überdauern und ist daher aus unserer Sicht im besten Sinne nachhaltig.

Betrachtet man das große Ganze, so tragen auf Dauerhaftigkeit ausgelegte Gebäude in Zeiten knapper werdender Recourcen und übergroßer Müllproduktion dazu bei, die Zyklen des Verbrauchs zu entschleunigen und reduzieren damit auch die Belastung der Natur. Viele natürliche Baustoffe wachsen nach und haben im Vergleich zu industriell hergestellten meistens einen akzeptablen Primärenergieaufwand.

These 4 – Sinnvolle Schwerpunktsetzung führt zu Erschwinglichkeit
Ein großer Vorteil der individuellen Planung ist die Möglichkeit, Schwerpunkte hinsichtlich der zu erstellenden Architektur bewusst und reflektiert selber setzen und – bis zu einem gewissen Grade – im Bauprozess nachjustieren zu können. Im Rahmen einer gesamten Bauaufgabe gibt es hier eine Vielzahl von Stellschrauben. Funktioniert die Kommunikation zwischen Bauherrn und Architekt, so kann hier im Austausch – bezogen auf die Anforderungskriterien – das optimale Ergebnis erzielt werden.

Dabei ist es oftmals sinnvoll, von gestalterischen Extravaganzen, die unter Umständen unnötig Geld kosten, Abstand zu nehmen und eher auf eine harmonische, statisch schlüssige und Planung mit wertiger Bauausführung zu setzen.

These 5 – Das Rad lässt sich nicht ein 2. Mal erfinden
Das Bauen wird durch die großen Anforderungen aus stetig erweiterten Bau- und Dinnormen immer komplexer. Dennoch lassen sich konstruktive Fragen häufig auf einfache und bewährte Grundregeln herunterbrechen. Für uns ist die Baugeschichte daher ein Ideen- und Wissensfundus, dem man sich nicht verschließen sollte. In der Baugeschichte lässt sich sehr genau beobachten, wie sich einzelne Konstruktionsformen über die Zeit bewähren. Mit Bezug auf solchermaßen bewährte Konstruktionsformen kann die gewüschte Alterungsfähigkeit auch bei Neubauten erreicht werden. Ein Gebäude kann dennoch eine zeitgemäße oder moderne Architektursprache sprechen.

„…Auf der anderen Seite bleibt die Erkenntnis, dass gerade bei „modernen“ Gebäuden, die sich bewusst jedweder „Verankerung“ in der Baugeschichte entziehen, über rein formalistische oder optische Gesichtspunkte hinaus weitere elementare Aspekte einer Architektur / eines Architekturmotives oftmals nicht weiter durchdacht werden. Über die Dauer der Nutzung wird das höchstwahrscheinlich spätestens mittelfristig spür- und sichtbar.“

Aus Baukultur Münster „Kennt Architektur Regeln – grundsätzliche Gedanken zum Bauen“

These 6 – Das Haus als Bestandteil des (städtischen) Kontextes
Nach unserer Auffassung sollte sich jedes städtische Haus entsprechend seiner Funktion in das gebaute Umfeld einordnen. Ziel unserer Arbeit ist es daher, im städtischen Kontext ein Ensemble zu stärken oder neu zu bilden, aber dennoch im Rahmen einer Gesamtharmonie mit dem zu planenden Gebäude eine hochwertige individuelle Einzellösung zu kreieren.

Wir möchten keine architektonischen Extravaganzen kreieren, sondern hochwertige, funktionale und schöne Bauwerke schaffen, die mit dem Kontext harmonieren. Die ortstypische Gebäudegliederung, -Höhe und -Dachform sowie das ortsprägende Material sind uns also bei der Entwicklung eines Entwurfes zunächst näher als ortsfremde Gebäudemerkmale.

Wir bemühen uns, unseren Formenkanon nicht auf eine dogmatische Motivauswahl zu reduzieren. So schätzen wir z.B. das klassische Steildach als geschichtsträchtiges, vielerorts stadtprägendes Element mit hoher Sinnhaftigkeit im Sinne der Wasserführung.

„… Bis ins 20. Jahrhundert war das Steildach aus rein praktischen Erwägungen – geringere Einsturzgefahr, bessere Abführung anfallenden Regens und erhebliche statische Vorteile – zumindest konstruktiv – ohne ernsthafte Konkurrenz.“

Aus Baukultur Münster „Das Steildach – antiquierte Tradition oder historisch begründetes Architekturmotiv“