Baujahr:
2006
Kategorie:
Bildung / Kultur
Wohnen
Ort:
Münster – Wolbeck
(Ortskern)
Bauherr:
Kein Investor / Bauherr
Leistung:
Städtebauliche Studie

Städtebauliches Konzept Wolbeck - Reparatur eines historischen Ortskernes

Analyse Ist-Zustand:

Der Ortskern von Wolbeck hat sich in den 30 Jahren vor Verfassung des Entwurfes nahezu nicht entwickelt (vgl. dazu z.B. Entwicklung der Ortskerne von Hiltrup, Everswinkel oder auch Rinkerode). Sowohl Renovierungen bestehender Gebäude als auch Neubauten sind die Ausnahme. Einzelne Baumaßnahmen erfolgen häufig ohne Sinn für das Ganze. Der marode Gesamtzustand des Ortskernes (wenige gut gepflegte Gebäude ausgenommen) bleibt nicht ohne Folgen: ohne Anziehungskraft des Ortskernes keine Kaufkraft, folglich kommt es zur Abwanderung von Ladenlokalen und Gastronomie.
Das städtebauliche Potential einer gewachsenen mittelalterlichen Kleinstadt mit hochatmosphärischen, kleinmaßstäblichen Gassen- und Platzsituationen und einem, teils historisch wertvollen Gebäudebestand, der in reizvollem Gegenüber zu hochwertigen Neubauten stehen könnte, wird nicht ausgeschöpft. Für den Ort Wolbeck ist es deshalb – gerade im Rahmen der Ortsumgehung (aber auch unabhängig davon) – notwendig, vorhandene Strukturen zu überdenken, städtebauliche Maßnahmen einzuleiten und Richtlinien für eine geordnetete zukünftige Entwicklung des Ortskernes aufzustellen, so dass mittelfristig wider ein funktionierendes „lebendiges“ Ortscentrum entstehen kann.

Dabei sind insbesondere folgende Kriterien zu berücksichtigen (Ausführungen sind in Verbindung mit den Plänen – insbesondere dem Lageplan – besser verständlich:

1. Herstellen klar definierter Straßen- und Platzsituationen (Stadtreparatur)

1.1 Allgemeines
Die ausufernden Freiflächen im Bereich des Markt“platzes“ und insbesondere im Bereich der T-Kreuzung Münsterstraße verhindern das Aufkommen kleinstädtischer Atmosphäre. Die geringe Dichte an Einzelhandel und Gastronomie reicht nicht aus, um den Ortskern ausreichend zu beleben. Notwendig ist hier eine Ortsreparatur durch Neubauten, die – in Anlehnung an die historische Situation (siehe Plan) – angemessene, kleinmaßstäbliche aber sauber definierte Straßen- und Platzräume herstellt und darüber hinaus zusätzliche Laden- und Gastronomieflächen schafft. So kann durch Schließung der unmaßstäblichen Brachfläche an der Kreuzung Münsterstr. In Nord-Süd-Richtung eine atmosphärisch hochwertige Einkaufsstraße entstehen, die durch kleinmaßstäbliche Platzflächen unterschiedlichen Charakters rhythmisiert und aufgelockert wird.
Von Norden nach Süden können die Plätze – abgeleitet aus der bestehenden Nutzung – folgende Charakteristika (siehe Lageplan) erhalten:
Platz 1: Platz mit zur Nachmittags- und Abendsonne ausgerichteter Außengastronomie (ehem. Cafe Linnemann) und 2 Platanen
Platz 2: Platz mit geschützter Außengastronomie mit Pergolastruktur vor der Gaststätte Syltemeyer
Platz 3: atmosphärischer Kleiner Platz am Drostenhof mit Blick auf den Giebel des historischen Altbaus
Platz 4 : signifikanter, teilweise kollonadengesäumter Platz mit Kreisverkehr mit größerem Ladenangebot und Springbrunnen

1.2. Der Marktplatz
Der Marktplatz (Platz 5) hat im augenblicklichen Zustand kaum Atmosphäre und Aufenthaltsqualität. Das hat mehrere Gründe: Zum einen liegen doe Platzbegrenzenden Gebäude zu weit auseinander. Der Platzraum wird zudem durch eine stark befahrene Straße zerschnitten. Darüber hinaus fehlt eine schlüssige Platzgestaltung, Laden- und Gastronomieangebote sind nicht in ausreichender Anzahl vorhanden.Eine optische Verkleinerung bei nur geringfügiger Reduzierung der Nutzfläche (ca. 50 m²) durch Implementierung einer Hauszeile schafft angemessene Maßstäblichkeit und sorgt für Atmosphäre. Nach Süden wird ein klarer Straßenverlauf geschaffen. Die vorgeschlagenen Neubauten tragen durch Bereitstellung neuer Ladenlokale erheblich zur Belebung des Ortskernes bei. Die Möglichkeit des Mittwochsmarktes bzw. Schützenfestes auf dem Marktplatz bleibt bestehen. Die Ziegenbockskulptur – Markenzeichen des Ortes – wird in die Platzgestaltung einbezogen und angemessen inszeniert.

1.3 Der Kirchplatz
Der Platz vor der historischen katholischen Kirche, die auf einem bemerkenswert gepflegten Grundstück steht, ist südlich nur durch eine eingeschossige geputzte Brandwand begrenzt. Durch die ungestaltete große Parkplatzfläche verliert der Platz zusätzlich an Atmosphäre.
Ein kleinmaßstäblicher sehr atmosphärischer Platz entsteht, wenn die Südseite des Platzes mit einer 2 bis 2,5-geschossigen Bebauung gefasst wird, die ein angemessenes Gegenüber zur Kirche bildet und in Ihrer Gestaltung Bezug auf das Seitenschiff der Kirche nimmt (Gebäudedisposition, aufgeglaste Giebel etc.). Die neue attraktive Piazza bildet einen angemessenen Rahmen für festliche Veranstaltungen. Parkplätze stehen auch weiterhin in ausreichender Anzahl zur Verfügung.

2. Einbindung der kulturellen und architektonischen Besonderheiten des Ortes

2.1 Der historische Drostenhof
Eine Schlüsselrolle für den Wolbecker Ortskern spielt der Drostenhof, in dem sich zum Planungszeitpunkt das westpreussische Landesmuseum befindet. Dieses Gebäude gilt es – soweit möglich – zu inszenieren und in die Gestaltung des Ortskontextes einzubinden. Neben der reizvollen Architektur des Drostenhofes ist auch die Funktion des westpreussischen Landesmuseums eine Bereicherung für den Ort. Zum Planungszeitpunkt fehlt jedoch eine Einbindung in die Ortsstruktur. Die Erschließung erfolgt versteckt und umständlich über mehrere Ecken von der Seite über den Park. Um zu erreichen, dass das Museum und Ortskern sich gegenseitig beleben und bereichern ist es unerlässlich, im Rahmen einer Neustrukturierung des Ortskernes dem Westpreussischen Landesmuseum eine eindeutige Adresse an der Münsterstr. zu geben, von wo auch die Erschließung erfolgen sollte. So wird das Museum zu einer wirklichen Bereicherung für den Ort (und andersherum, denn potentielle Besucher müssen sich bei richtiger Gestaltung nicht mehr zum Museum verirren). Eine optimale Erschließungssituation kann, in Anlehnung an die historische Situation, durch Ergänzung eines südlich vorgelagerten länglichen Baukörpers erreicht werden, der den Verlauf der historischen Ortseinfriedung aufnimmt und mit dem c-förmigen Bestand des Dorstenhofes ein sehr schönes Ensemble bildet. Zur Münsterstr. Entsteht so ein komplett öffenbarer Eingangshof, der gleichzeitig bereits als Skulpturenhof o.ä. genutzt werden kann, der aber auch für museumsinterne Feste und Veranstaltungen hervorragend nutzbar ist. Zur Münsterstr. Ist der Atriumhof mit schönem alten Baumbestand eine „einladende Geste“, die wie ein Magnet wirkt (siehe Perspektive).

2.2 Das historische katholische Kirchengebäude
Das historische katholische Kirchengebäude wird durch Schaffung des o.g. Platzes erheblich aufgewertet.

2.3 Die Brücke im Norden des Ortscentrums
Der Flußübergang über die Angel, Grenze des historischen Ortskernes, ist als Auftakt der neu zu gestaltenden Einkaufspassage angemessen zu gestalten (siehe Perspektive)

3. Abstimmung des Verkehrs und Parkkonzeptes auf die Gestaltung des Ortskernes
Autos im Ortskern sind – trotz Ortsumgehung – aus wirtschaftlicher Sicht und zur Belebung des Ortszentrums unbedingt notwendig. Deshalb ist ein Stellplatz- und Verkehrskonzept auf die Gesamtkonzeption abzustimmen. Ein größeres Stellplatzangebot ist in folgenden Bereichen vorgesehen:
• nahe der Brücke, wie schon im B-Plan vorgeschlagen
• Im Bereich des Museums (oberirdische Stellplätze für Kurzparker und evtl. zum Teil auch als Tiefgarage)
• Im Bereich des Marktplatzes (oberirdische Stellplätze für Kurzparker und evtl. zum Teil auch als Tiefgarage)

4. Aufwertung der Straßen- und Platzsituationen durch hochwertige Gestaltung
Durch optimal auf die Nutzung abgestimmte hochwertige Gestaltung der zur Verfügung stehenden Freiflächen kann das Ortszentrum erheblich aufgewertet werden. Folgende Aspekte sind auf das Gesamtkonzept abzustimmen:
• Bodenbeläge (asphaltierte Straßen sind im historischen Kontext eher unschön)
• Beleuchtung
• Bänke, Poller, Stadtmöbel
• Bepflanzung

5. Renovierung verfallener oder wenige gepflegte Gebäude im Ortscentrum
Im Ortskern Wolbeck stehen viele Gebäude mit guter Bausubstanz, die sich aber in schlechtem Zustand befinden. Diese sind – u.U. in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege – zu renovieren. An mehreren Stellen des Ortskernes fallen Spitzdächer mit großflächiger Betondeckung auf. Diese ist, wenn möglich, gegen eine Deckung mit Tonpfannen auszutauschen.

6. Entwicklung von Ideen für Neubauten aus dem Bestand (insbesondere Form und Material)
Zum Zeitpunkt des Entwurfes können Neubauten im Ortszentrum nur im Sinne einer Stadtreparatur verstanden werden, mit dem Ziel, dass sich aus Neubauten und Bestand wieder eine homogene Gesamtstruktur entwickelt. Dafür ist es notwendig, dass bestehende Architekturmotive (z.B. Spitzdach, Fenstergewände etc.) aufgenommen und weiterverwendet werden (in moderner Interpretation). Der Architektursprache des Bestandes fremde Neubauten zerstören die bereits stark geschädigte Ortsstruktur nachhaltig weiter und sind deswegen zu vermeiden. Als Materialien sind vornehmlich Backstein, Naturstein (Fenstergewände, Sockel) und Holz (Fachwerk, Fenster) zu verwenden.

Städtebauliches Konzept Ortskern Wolbeck - Reparatur eines historischen Ortskernes

2006

Bildung / Kultur
Wohnen

Münster – Wolbeck (Ortskern)

Kein Investor / Bauherr

Städtebauchliche Studie

Städtebauliche Neustrukturierung des Wolbecker Ortskernes

Analyse Ist-Zustand:
Der Ortskern von Wolbeck hat sich in den 30 Jahren vor Verfassung des Entwurfes nahezu nicht entwickelt (vgl. dazu z.B. Entwicklung der Ortskerne von Hiltrup, Everswinkel oder auch Rinkerode). Sowohl Renovierungen bestehender Gebäude als auch Neubauten sind die Ausnahme. Einzelne Baumaßnahmen erfolgen häufig ohne Sinn für das Ganze. Der marode Gesamtzustand des Ortskernes (wenige gut gepflegte Gebäude ausgenommen) bleibt nicht ohne Folgen: ohne Anziehungskraft des Ortskernes keine Kaufkraft, folglich kommt es zur Abwanderung von Ladenlokalen und Gastronomie.
Das städtebauliche Potential einer gewachsenen mittelalterlichen Kleinstadt mit hochatmosphärischen, kleinmaßstäblichen Gassen- und Platzsituationen und einem, teils historisch wertvollen Gebäudebestand, der in reizvollem Gegenüber zu hochwertigen Neubauten stehen könnte, wird nicht ausgeschöpft. Für den Ort Wolbeck ist es deshalb – gerade im Rahmen der Ortsumgehung (aber auch unabhängig davon) – notwendig, vorhandene Strukturen zu überdenken, städtebauliche Maßnahmen einzuleiten und Richtlinien für eine geordnetete zukünftige Entwicklung des Ortskernes aufzustellen, so dass mittelfristig wider ein funktionierendes „lebendiges“ Ortscentrum entstehen kann.

Dabei sind insbesondere folgende Kriterien zu berücksichtigen (Ausführungen sind in Verbindung mit den Plänen – insbesondere dem Lageplan – besser verständlich:

1. Herstellen klar definierter Straßen- und Platzsituationen (Stadtreparatur)

1.1 Allgemeines
Die ausufernden Freiflächen im Bereich des Markt“platzes“ und insbesondere im Bereich der T-Kreuzung Münsterstraße verhindern das Aufkommen kleinstädtischer Atmosphäre. Die geringe Dichte an Einzelhandel und Gastronomie reicht nicht aus, um den Ortskern ausreichend zu beleben. Notwendig ist hier eine Ortsreparatur durch Neubauten, die – in Anlehnung an die historische Situation (siehe Plan) – angemessene, kleinmaßstäbliche aber sauber definierte Straßen- und Platzräume herstellt und darüber hinaus zusätzliche Laden- und Gastronomieflächen schafft. So kann durch Schließung der unmaßstäblichen Brachfläche an der Kreuzung Münsterstr. In Nord-Süd-Richtung eine atmosphärisch hochwertige Einkaufsstraße entstehen, die durch kleinmaßstäbliche Platzflächen unterschiedlichen Charakters rhythmisiert und aufgelockert wird.
Von Norden nach Süden können die Plätze – abgeleitet aus der bestehenden Nutzung – folgende Charakteristika (siehe Lageplan) erhalten:
Platz 1: Platz mit zur Nachmittags- und Abendsonne ausgerichteter Außengastronomie (ehem. Cafe Linnemann) und 2 Platanen
Platz 2: Platz mit geschützter Außengastronomie mit Pergolastruktur vor der Gaststätte Syltemeyer
Platz 3: atmosphärischer Kleiner Platz am Drostenhof mit Blick auf den Giebel des historischen Altbaus
Platz 4 : signifikanter, teilweise kollonadengesäumter Platz mit Kreisverkehr mit größerem Ladenangebot und Springbrunnen

1.2. Der Marktplatz
Der Marktplatz (Platz 5) hat im augenblicklichen Zustand kaum Atmosphäre und Aufenthaltsqualität. Das hat mehrere Gründe: Zum einen liegen doe Platzbegrenzenden Gebäude zu weit auseinander. Der Platzraum wird zudem durch eine stark befahrene Straße zerschnitten. Darüber hinaus fehlt eine schlüssige Platzgestaltung, Laden- und Gastronomieangebote sind nicht in ausreichender Anzahl vorhanden.Eine optische Verkleinerung bei nur geringfügiger Reduzierung der Nutzfläche (ca. 50 m²) durch Implementierung einer Hauszeile schafft angemessene Maßstäblichkeit und sorgt für Atmosphäre. Nach Süden wird ein klarer Straßenverlauf geschaffen. Die vorgeschlagenen Neubauten tragen durch Bereitstellung neuer Ladenlokale erheblich zur Belebung des Ortskernes bei. Die Möglichkeit des Mittwochsmarktes bzw. Schützenfestes auf dem Marktplatz bleibt bestehen. Die Ziegenbockskulptur – Markenzeichen des Ortes – wird in die Platzgestaltung einbezogen und angemessen inszeniert.

1.3 Der Kirchplatz
Der Platz vor der historischen katholischen Kirche, die auf einem bemerkenswert gepflegten Grundstück steht, ist südlich nur durch eine eingeschossige geputzte Brandwand begrenzt. Durch die ungestaltete große Parkplatzfläche verliert der Platz zusätzlich an Atmosphäre.
Ein kleinmaßstäblicher sehr atmosphärischer Platz entsteht, wenn die Südseite des Platzes mit einer 2 bis 2,5-geschossigen Bebauung gefasst wird, die ein angemessenes Gegenüber zur Kirche bildet und in Ihrer Gestaltung Bezug auf das Seitenschiff der Kirche nimmt (Gebäudedisposition, aufgeglaste Giebel etc.). Die neue attraktive Piazza bildet einen angemessenen Rahmen für festliche Veranstaltungen. Parkplätze stehen auch weiterhin in ausreichender Anzahl zur Verfügung.

2. Einbindung der kulturellen und architektonischen Besonderheiten des Ortes

2.1 Der historische Drostenhof
Eine Schlüsselrolle für den Wolbecker Ortskern spielt der Drostenhof, in dem sich zum Planungszeitpunkt das westpreussische Landesmuseum befindet. Dieses Gebäude gilt es – soweit möglich – zu inszenieren und in die Gestaltung des Ortskontextes einzubinden. Neben der reizvollen Architektur des Drostenhofes ist auch die Funktion des westpreussischen Landesmuseums eine Bereicherung für den Ort. Zum Planungszeitpunkt fehlt jedoch eine Einbindung in die Ortsstruktur. Die Erschließung erfolgt versteckt und umständlich über mehrere Ecken von der Seite über den Park. Um zu erreichen, dass das Museum und Ortskern sich gegenseitig beleben und bereichern ist es unerlässlich, im Rahmen einer Neustrukturierung des Ortskernes dem Westpreussischen Landesmuseum eine eindeutige Adresse an der Münsterstr. zu geben, von wo auch die Erschließung erfolgen sollte. So wird das Museum zu einer wirklichen Bereicherung für den Ort (und andersherum, denn potentielle Besucher müssen sich bei richtiger Gestaltung nicht mehr zum Museum verirren). Eine optimale Erschließungssituation kann, in Anlehnung an die historische Situation, durch Ergänzung eines südlich vorgelagerten länglichen Baukörpers erreicht werden, der den Verlauf der historischen Ortseinfriedung aufnimmt und mit dem c-förmigen Bestand des Dorstenhofes ein sehr schönes Ensemble bildet. Zur Münsterstr. Entsteht so ein komplett öffenbarer Eingangshof, der gleichzeitig bereits als Skulpturenhof o.ä. genutzt werden kann, der aber auch für museumsinterne Feste und Veranstaltungen hervorragend nutzbar ist. Zur Münsterstr. Ist der Atriumhof mit schönem alten Baumbestand eine „einladende Geste“, die wie ein Magnet wirkt (siehe Perspektive).

2.2 Das historische katholische Kirchengebäude
Das historische katholische Kirchengebäude wird durch Schaffung des o.g. Platzes erheblich aufgewertet.

2.3 Die Brücke im Norden des Ortscentrums
Der Flußübergang über die Angel, Grenze des historischen Ortskernes, ist als Auftakt der neu zu gestaltenden Einkaufspassage angemessen zu gestalten (siehe Perspektive)

3. Abstimmung des Verkehrs und Parkkonzeptes auf die Gestaltung des Ortskernes
Autos im Ortskern sind – trotz Ortsumgehung – aus wirtschaftlicher Sicht und zur Belebung des Ortszentrums unbedingt notwendig. Deshalb ist ein Stellplatz- und Verkehrskonzept auf die Gesamtkonzeption abzustimmen. Ein größeres Stellplatzangebot ist in folgenden Bereichen vorgesehen:
• nahe der Brücke, wie schon im B-Plan vorgeschlagen
• Im Bereich des Museums (oberirdische Stellplätze für Kurzparker und evtl. zum Teil auch als Tiefgarage)
• Im Bereich des Marktplatzes (oberirdische Stellplätze für Kurzparker und evtl. zum Teil auch als Tiefgarage)

4. Aufwertung der Straßen- und Platzsituationen durch hochwertige Gestaltung
Durch optimal auf die Nutzung abgestimmte hochwertige Gestaltung der zur Verfügung stehenden Freiflächen kann das Ortszentrum erheblich aufgewertet werden. Folgende Aspekte sind auf das Gesamtkonzept abzustimmen:
• Bodenbeläge (asphaltierte Straßen sind im historischen Kontext eher unschön)
• Beleuchtung
• Bänke, Poller, Stadtmöbel
• Bepflanzung

5. Renovierung verfallener oder wenige gepflegte Gebäude im Ortscentrum
Im Ortskern Wolbeck stehen viele Gebäude mit guter Bausubstanz, die sich aber in schlechtem Zustand befinden. Diese sind – u.U. in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege – zu renovieren. An mehreren Stellen des Ortskernes fallen Spitzdächer mit großflächiger Betondeckung auf. Diese ist, wenn möglich, gegen eine Deckung mit Tonpfannen auszutauschen.

6. Entwicklung von Ideen für Neubauten aus dem Bestand (insbesondere Form und Material)
Zum Zeitpunkt des Entwurfes können Neubauten im Ortszentrum nur im Sinne einer Stadtreparatur verstanden werden, mit dem Ziel, dass sich aus Neubauten und Bestand wieder eine homogene Gesamtstruktur entwickelt. Dafür ist es notwendig, dass bestehende Architekturmotive (z.B. Spitzdach, Fenstergewände etc.) aufgenommen und weiterverwendet werden (in moderner Interpretation). Der Architektursprache des Bestandes fremde Neubauten zerstören die bereits stark geschädigte Ortsstruktur nachhaltig weiter und sind deswegen zu vermeiden. Als Materialien sind vornehmlich Backstein, Naturstein (Fenstergewände, Sockel) und Holz (Fachwerk, Fenster) zu verwenden.